In 28 EU-Staaten stimmten gestern ca. 400 Millionen Wahlberechtigte
darüber ab, wer
die 751 Abgeordnetenplätze in Brüssel bekommt. In Schweden waren alle Bürger,
die das 18. Lebensjahr erreicht hatten (7,3 Millionen Wahlberechtigte), zur Wahl
aufgerufen. Es bestand auch die Möglichkeit, seine Stimme bereits vor
dem eigentlichen Wahltag abzugeben (förtidsröstning). Deutsche mit
festem Wohnsitz in Schweden konnten sich die deutsche Briefwahl ersparen und
stattdessen am schwedischen Urnengang teilnehmen und eine schwedische Partei
wählen. Das Wahlrecht darf allerdings nur einmal ausgeübt werden - entweder in
Schweden oder in Deutschland.
Die Wahllokale schlossen gestern Abend um 21:00 Uhr.
Bei der Verhältniswahl stellten die Parteien Gruppen von Kandidaten auf. Bei der
Europawahl gibt es wie bei den Wahlen zum schwedischen Reichstag eine 4
%-Sperrklausel. Insgesamt wurden 20 schwedische Abgeordnete in das Europäischen
Parlaments gewählt.
Bei einer etwas höheren
Wahlbeteiligung (45,5%) als 2009 konnten die Frauenpartei und die Schwedendemokraten ihre Wählerunterstützung
verdoppeln. Mit diesem Ergebnis können sie in das Europaparlament
einziehen. Die Wahlgewinner sind die Grünen, die kräftig an Stimmen zugewonnen
haben. Die Konservativen mussten dagegen starke Verluste hinnehmen. Insgesamt
ein gutes Ergebnis für die Euro-Kritiker.
Die Europawahl war für die Schweden auch ein Test für die im
September stattfindende Reichstagswahl.

S = Sozialdemokraten, V = Linkspartei, MP = Grüne, M =
Konservative, FP = Liberale, KD= Christdemokraten,
C = Zentrumspartei, SD =
Schwedendemokraten, PP = Piratenpartei, F! = Feministische Initiative, ÖVR =
Übrige
Gleichzeitig wurden gestern diverse kommunale Volksabstimmungen im schwedischen
Königreich durchgeführt. In
Essunga ging es um die Zukunft eines örtlichen Schwimmbades, in Bromölla um eine
Veranstaltungshalle, in Skellefteå um den Bau der Centrumbrücke, in Surahammar
um den Umfang des Bildungsangebot an einer kommunalen Schule, in Höganäs um die
Entwicklung des Hafens und in Värmdö um eine neue Schulorganisation.
26.05.2014
Prinzessin Madeleine ist stellvertretende Vorsitzende bei den Unternehmen
Wilton Payments und Belgravia Investments von Chris O'Neill. Der schwedische Hof
bestätigt, dass Prinzessin Madeleine an drei Firmen ihres Mannes mit eine
Minderheitsbeteiligung von fünf Prozent beteiligt ist und ist der Meinung, dass es nicht im Konflikt mit ihren
königlichen Aufgaben steht. Inakzeptabel, meint dagegen der Verfassungsexperte
Joakim Nergelius. Gehört sich das wirklich für eine Königstochter? Es ist das gleiche, als wenn ein Minister Nebentätigkeiten
nachgeht. Es ist unangemessen und kaum erlaubt, sagt er. Als Daniel Westling
Kronprinzessin Victoria heiratete, beendete er alle seine Aktivitäten. Die
königliche Familie hat eine dominierende Position in der Gesellschaft und darf
sich nicht in einer Position der Abhängigkeit bringen. Jetzt will er eine
Modernisierung des Gesetzes auf den Weg bringen. Die letzte Modernisierung gab
es 1974, aber da hat man an solche Probleme noch nicht gedacht. Jetzt gibt es in
Schweden eine Debatte darüber, ob die Prinzessin auf ihren Titel
verzichten soll.
22.05.2014
Bei einer Volksabstimmung in der Schweiz haben die Eidgenossen gegen die
Anschaffung der schwedischen "Gripen" gestimmt. Eigentlich wollten die Schweizer
22 neue Kampfjets vom Typ Gripen E kaufen, um ihre Luftwaffe damit zu
modernisieren. Das Geschäft hat ein Volumen von ca. 2,5 Milliarden Euro. Die
Gegner wollen das Geld lieber in die Bildung oder die
Sozialversicherungen
stecken. Das Prestigeprojekt des schwedischen Rüstungskonzerns Saab wird von der
Regierung in Stockholm stark unterstützt.
19.05.2014
Das Autoimperium Volkswagen sicherte sich gestern von den restlichen
Minderheitsaktionären weitere Aktienanteile und hält jetzt mehr als 90 Prozent
an seiner schwedischen Tochter Scania. Jetzt ist der Weg frei Scania von der
Börse nehmen. Durch die Komplettübernahme wollen die Wolfsburger in der
Nutzfahrzeugallianz mit MAN und Scania in den nächsten Jahren etwa 850 Millionen
Euro einsparen. Dazu sollen Komponenten vereinigt zu niedrigeren Preisen
beschafft werden. Auch könnten mehr einheitliche Bauteile in den Lkw‘s der
verschiedenen Marken verbaut werden.
14.05.2014
Obwohl elektrische Zigaretten nicht qualmen und statt Rauch nur Wasserdampf
erzeugen, werden sie auf den meisten schwedischen Flughäfen verboten. Das
Rauchverbot gilt auf allen Flughafenbereichen, wo das Rauchen nicht ausdrücklich
erlaubt ist. In Flugzeugen ist der Gebrauch von E-Zigaretten weltweit explizit
verboten.
13.05.2014
Einem Schmuggler ist es vermutlich gelungen, den schwedischen Zoll hinters Licht
zu führen, wurde aber später von der Autobahnpolizei geschnappt. Der Mann fuhr
auf der E6 zwischen den Städten Landskrona und Helsingborg als zwei Zollbeamte
hinter ihm fuhren und durch Zufall bemerkten, dass der Lieferwagen überladen
war. Der Mann hatte 250 Liter Schnaps, 3.400 Liter Bier und 150 Stangen
Zigaretten in seinem Wagen. Zu seiner Verteidigung behauptete er, dass er im
Begriff war, die mehrere tausend Liter Bier ganz alleine zu trinken. Aber
dennoch vermutet die schwedische Polizei Schmuggel, denn der müsste ein Jahr
lang jeden Tag über neun Biere trinken, um seine Ladung zu schlucken.
05.05.2014
Eine adlige Schauspielerin und ihr Mann, Krawattenfabrikbesitzer hat 22
Millionen Kronen an das kleine Dorf Ovid vererbt. Ovid liegt am östlichen Ufer
des Sees Vombsjön in Skåne. In dem Dorf wohnen 309 Personen. Es wurde
eine Stiftung gegründet, um das Geld zu verwalten und in erster Linie als
Stipendien und auch als Hilfe für Kranke, Behinderte und Menschen in Not zu
verteilen, schreibt die Zeitung Sydsvenskan. Es ist der Krawattenfabrikbesitzer
Bertil Weitz und seine Frau, Mary-Anne Freiherrin von Gyllenstierna, einst Model
und Schauspielerin in Film und Theater, die ihr gesamtes Vermögen dem kleinen
Dorf Ovid vermachten. Das Paar Weitz - Gyllenstierna lebte in Malmö und
Helsingborg. Die Eltern von Mary- Anne Gyllenstierna hatten ein Sommerhaus in
Ovid, wo Mary-Anne viel Zeit in ihrer Kindheit verbrachte. Das Geschlecht
Gyllenstierna hat ein Familiengrab auf dem Friedhof von Ovid. Dort liegt nun
auch Bertil Weitz, der 1997 starb und seine Frau Mary -Anne, die 15 Jahre später
starb.
04.05.2014
Der Regisseur Måns Herngren (49) hat mit Katalin Herngren Bachry (27) in einer
feierlichen Zeremonie in Budapest die Eheringe getauscht. Die Braut trug bei der
Hochzeit ein schönes Kleid mit Spitze. Die Gäste warfen Reis auf das Paar und
feierten ihre Ehe. Die Wege des Paares kreuzten sich 2008, als Katalin Bachry zu
dem Filmteam rund um Herngrens Film "Allt flyter" gehörte. Sie war eine
Kunstschwimmtrainerin in der Produktion. Zuvor studierte sie an der
Handelshochschule in Stockholm und betreibt eine Consultingfirma mit einem
Kollegen.
03.05.2014
Stenas Investition in einen Bordershop auf den Fähren von Göteborg nach
Frederikshavn wurde für das Unternehmen ein Erfolg. Die Zahl der Reisenden und
die Verkäufe an Bord haben sich erhöht. Aber es gibt auch eine Kehrseite - mehr
Trunkenheit und Hektik. Der Alkohol auf den Schiffen fließt immer mehr und die
Trunkenheit bei den Fahrgästen nimmt immer mehr zu.
Nach einer Stunde Fahrt öffnet der Bordershop auf den Fähren und die Leute
kaufen Schnaps ohne Ende. Danach kann man überall in den Treppenhäusern, Fluren
und an Deck Passagiere sehen, die nicht mehr gerade auf ihren Beinen stehen
können.
Stena Line sucht nach neuen Möglichkeiten, um mehr Geld von ihren Passagiere zu
bekommen. Ende Februar gab das Unternehmen in den Bordershops Rabatte auf
Alkohol. Das Angebot lief den ganzen März. In dieser Zeit haben sich vor allem
die Tagesausflüge zwischen Göteborg und Frederikshavn erhöht - fast 250 Prozent
mehr Menschen sind nach Dänemark gereist, im Vergleich zu März 2013. In den
Geschäften an Bord haben sich die Verkäufe auf der Strecke Göteborg -
Frederikshavn um 190 Prozent und auf der Strecke Karlskrona - Gdynia um 56
Prozent erhöht.
01.05.2014