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Zum ersten Mal seit 26 Jahren wird in Schweden eine Frau zur Kampfpilotin
ausgebildet. Zusammen mit 22 anderen Auszubildenden hat die 22jährige Lovisa
Sandelin aus Ludvika ihre Grundausbildung in der Flugschule in Linköping
bestanden. Nun ist sie nach einigen Jahren weiterer Ausbildung auf dem Weg
zukünftig den JAS 39 Gripen zu fliegen. Die Tatsache, dass so wenige Frauen
Kampfpilotinnen werden, beruht zum Teil aufgrund der öffentlichen Wahrnehmung,
dass es sich um einen typisch männlichen Beruf handelt. Obwohl alle Berufe bei
den schwedischen Streitkräften seit 1989 für beide Geschlechter geöffnet sind.
27.01.2017
Die Bevölkerung von Schweden hat nun zum ersten Mal in der Geschichte zehn
Millionen Menschen. Das schwedische Amt für Statistik bestätigte heute um 07.47
Uhr, dass die Bevölkerung von Schweden die Marke von zehn Millionen
übergetroffen hat. Im Jahr 2010 prognostizierte man noch zehn Millionen
Einwohner im Jahr 2021 zu erreichen, aber die Bevölkerung hat schneller
zugenommen als erwartet. Zwischen 2010 und 2015 wuchs die Bevölkerung um rund
vier Prozent pro Jahr, weit über dem Durchschnitt der EU mit einem Prozent. Es
gibt zwei Gründe für die Zunahme: die Geburtenrate und Zuwanderung stiegen
deutlich. Der Geburtenüberschuss, oder die Zahl der Neugeborenen minus der Zahl
der Todesfälle lag in den letzten paar Jahren bei 20.000-25.000. Der
Einwanderungsüberschuss ist mittlerweile von 45.000 auf 78.000 angestiegen, vor
allem wegen der erhöhten Einwanderung während die Auswanderung relativ stabil
geblieben ist. Etwa drei Viertel des Bevölkerungswachstums kam durch den
Einwanderungsüberschuss.
Als man mit der Bevölkerungsstatistik im Jahr 1749 begann, lebten nur rund 1,8
Millionen Menschen im Land. Derzeit wird erwartet, dass Schweden im Jahr 2024
eine Bevölkerung von 11 Millionen und im Jahr 2060 eine Zahl von 13 Millionen
erreichen wird.
20.01.2017
Die Marinewerft in Fårösund wurde im Jahr 1938 eröffnet. Der Hafen und die Werft
wurden speziell für U-Boote angepasst und spielten eine strategische Rolle
während des Kalten Krieges. Die Notwendigkeit in Friedenszeiten war geringer und
die Werft übernahm entsprechend mehr zivile Aufgaben. So wurden z. B. auch
Polizeiboote, Fischereifahrzeuge und ein Lotsenboot gebaut. Es war vor allem
eine wertvolle Ressource für die Fischer, weil die Reparaturmöglichkeiten auf
Gotland gering waren. Am 1. Juli 2012
wurde der Marinehafen von Fårösund privatisiert. Nun steht die Werft zum
Verkauf. Der Eigentümer hat jetzt etwa 25 Interessenten zur Auswahl. Die
Transaktion soll im Februar abgeschlossen werden. Der veranlagte Wert von Hafen
und Werft liegt bei knapp über 6 Millionen schwedischen Kronen.
20.01.2017
Gestern Abend um 19:00 Uhr wurde an der Wetterstation in Stekenjokk bei
Vilhelmina eine Spitzen-Windgeschwindigkeit von 47,8 Meter pro Sekunde gemessen
- ein neuer schwedischer Rekord. Die mittlere Windgeschwindigkeit bei einem
Sturm liegt bei rund 25 Meter pro Sekunde. Dann ist es schwierig, aufrecht zu
gehen. Am Nachmittag wurde ein Lkw bei Kurkberget zwischen Jokkmokk und
Arvidsjaur in den Graben geblasen. Ein zweiter Lkw kippte um 21:00 Uhr zwischen
Jokkmokk und Gällivare in den Straßengraben. Zwei Nachtzüge nach Narvik und
Luleå wurden vorsichtshalber gestrichen. Gegen 22:00 Uhr wurde ein Funkmast in
Saxnäs in Västerbotten umgeblasen.
19.01.2017
Gestern war die große Sport-Gala in Stockholm. Auszeichnungen gingen an die
Athleten, die im letzten Jahr am besten waren. Die Schwimmerin Sarah Sjöström
bekam den Preis für die beste weibliche Sportlerin. Der Golfer Henrik Stenson
gewann den Preis für den besten männlichen Sportler. Sarah Sjöström erzielte
letzten Sommer Gold, Silber und Bronze bei den Olympischen Spielen in Brasilien.
Henrik Stenson gewann den British Open im Golfsport und die Silbermedaille bei
den Olympischen Spielen. Er siegte auch in der European Tour im Golfsport.
17.01.2017
Letzte Nacht stieg das Wasser im Bottnischen Meerbusen bis zu 120 Zentimeter
über den mittleren Wasserstand. Das schwedische Institut für Meteorologie (SMHI) gab eine
Warnung der Klasse 2 heraus, weil die Gefahr einer Überflutung von Küstenstraßen
und Häfen bestand. Das Meteorologische Institut meldete eine Rekordwelle auf der
Ostsee. Um 03.30 registrierte eine Messboje in der nördlichen Ostsee eine Welle
von 14,2 Metern. Der letzte Wellenrekord in der Ostsee wurde während des Sturms
Rafael am 22. Dezember 2004 mit einer Höhe von 14 Metern aufgezeichnet. Die
mittlere bzw. signifikante Wellenhöhe in der letzten Nacht lag bei 7,9 Meter.
Die signifikante Wellenhöhe definiert das arithmetische Mittel aus dem höchsten
Drittel der Wellenhöhen über einen Zeitraum von etwa 10 Minuten. Nach Angaben
der Weltorganisation für Meteorologie war die höchste Welle, die jemals durch
eine Boje aufgezeichnet wurde, ein 19-Meter-Koloss im Nordatlantik zwischen
Island und dem Vereinigten Königreich im letzten Dezember.
Inzwischen warnt SMHI vor starkem Schneefall in Västerbotten und Västernorrland.
Die Menschen wurden aufgefordert sich nach Möglichkeit nicht auf den Straßen aufzuhalten.
12.01.2017
Im Jahr 2016 gab es in Europa eine Reihe von Terroranschlägen, die von
Einzeltätern durchgeführt wurden. Aich die blutigen Terroranschläge an
Weihnachten und Neujahr in Berlin und Istanbul wurden von Einzeltätern
durchgeführt. Die Tendenz zeigt, dass immer mehr Einzelpersonen Anschläge
ausführen. Das schafft auch neue schwierige Herausforderungen für den
schwedischen Sicherheitsdienst. Laut Aussage des Chefs der schwedischen
Sicherheitspolizei 'Säpo' ist die präventive Arbeit schwieriger, wenn
Individuen allein agieren, als wenn es sich um eine Gruppe handelt. Sind es
mehrere Täter, so ist es einfacher, ihnen auf die Spur zu kommen. Aber zugleich
betont der Säpo-Chef, dass die schwedische Sicherheitspolizei "ein gutes Auge"
auf diejenigen hat, die auf eigene Faust handeln. Auch in Schweden ist das
Risiko eines Terroranschlags gestiegen. Wegen der neuen strengeren Gesetze in
Schweden reisen zwar immer weniger Menschen nach Syrien, um dort für den IS zu
kämpfen, aber noch gibt es mehr als 150 Dschihadisten, die nach Schweden
zurückgekehrt sind. Diese werden alle vom Sicherheitsdienst überwacht.
09.01.2017
Das Energieunternehmen Rabbalshede Kraft investiert in landgestützte Windparks
und wollte eine neue Windkraftanlage mit sechs neuen Windrädern am See
Holmsvattnet errichten. Der Holmevattnet liegt in der Nähe von Munkedal in
Västra Götaland. Doch daraus wird jetzt nichts, denn Auerhühner setzten dem Plan
ein Ende. Das Land- und Umweltgericht (Mark- och miljödomstolen) lehnt
den Bau von sechs neuen Windkraftanlagen ab. Der Wald, in dem die
Windkraftanlagen gebaut werden sollten, wird als schützenswert angesehen, weil
es in der Umgebung eine reiche Anzhl von Auerhühnern gibt. Das Gericht ist der Auffassung, dass
es genügend Beweise dafür gibt, dass die Auerhühner durch den Ausbau der
Windenergie beeinträchtigt werden, schreibt die Zeitung Bohusläningen.
07.01.2017
Es gibt etwa 17.000 Wracks an Schwedens Küsten. Von Ihnen werden 300 für die
Schifffahrt als gefährlich eingestuft und über 30 von Ihnen werden als
potenzielle Bedrohung für die Umwelt bewertet. Die Wracks auf dem Meeresboden
sind ein ernstes Umweltrisiko, da Öl oder Chemikalien auslaufen könnten. Aber
nicht nur große Mengen an Öl stellen eine Umweltgefahr dar, wenn Wracks auf dem
Meeresboden rosten. Hohe Konzentrationen von Arsen, in einigen Fällen sogar
Spuren von chemischen Kampfstoffen sind vorhanden. Unter anderem Senfgas aus den
alten Kriegsschiffen, das zu ernsthaften Problemen führen kann, wenn es ins
Wasser fließt. In diesem Jahr sollen die ersten drei als ökologisch gefährlich
eingestuften Wracks dekontaminiert werden. Dies geschieht in Zusammenarbeit
zwischen der schwedischen Schifffahrtsbehörde, der Küstenwache und der Marine.
Das erste wird das Fischerboot Thetis sein.
05.01.2017
Das Jahr 2017 bringt eine Reihe von signifikanten Veränderungen in Schweden.
Hier sind die wichtigsten Neuheiten.
1. Inflation steigt
Schwedens Zentralbank umwirbt seit 2015 mit negativen Zinsen ein Wachstum der
Inflation. Aber der Aufschwung war langsamer als erwartet, was zu führt, dass
die negativen Zinsen länger bleiben als ursprünglich gedacht. Der Plan, eine
Inflation von zwei Prozent zu erreichen, ist immer noch ein weiter Weg, aber im
Jahr 2017 werden schon 1,6 Prozent erwartet. Die schwedische Notenbank drosselt
das Volumen ihrer Anleihekäufe von 45 Milliarden schwedischen Kronen im Monat
auf nur noch 30 Milliarden pro Monat. Die Wachstumsprognose für 2017 soll sich
von 2,0 auf 2,4 Prozent erhöhen.
2. Löhne
werden steigen
Für
die meisten Menschen wird es statistisch gesehen wahrscheinlich eine
Lohnerhöhung von rund 3 Prozent im nächsten Jahr geben, berichtet die Swedbank
in dem Wirtschaftsmagazin Privata Affärer. Im Gesundheits- und Schulwesen wird
der Lohnwachstum höher erwartet als in anderen Branchen, weil hier der größte
Fachkräftemangel besteht.
3.
Mehrwertsteuer auf Reparaturen wird halbiert
Ab 1. Januar 2017 wird die Mehrwertsteuer auf Reparaturen halbiert. Damit soll
in Schweden ein umweltschonendes Handeln erleichtert und gleichzeitig der
Arbeitsmarkt angekurbelt werden. Mit der Steuersenkung von rund 750 Millionen
schwedischen Kronen wird ein Anreiz gegeben, seine Dinge in Zukunft reparieren
zu lassen, anstatt sie wegzuwerfen und neu zu kaufen.
4. Züge werden
langsamer
Die Hochgeschwindigkeitszüge des Landes werden auf 69 Linien mit reduzierten
Geschwindigkeiten fahren. Insbesondere für Geschäftsreisende werden die
reduzierten Geschwindigkeiten auf bis zu 70 km/h zwischen den drei größten
Städten Stockholm, Göteborg und Malmö sowie in einigen Teilen Süd- und
Westschwedens zu einem Reizmittel. Der Grund ist der schlechte Zustand des
Schienennetzes.
5.
Selbstfahrende Autos werden in Göteborg eingeführt
Es klingt wie aus einem Science Fiction, aber es ist wirklich geplant,
irgendwann im nächsten Jahr selbstfahrende Autos auf den Straßen von Göteborg
einzuführen. Der schwedische Autohersteller Volvo hat sie seit 2014
in der Stadt getestet und will die ersten 100 an Verbraucher in der westschwedischen Stadt
übergeben. Die Idee dahinter ist, dass sie sicherer sein sollen als die aktuelle
Generation der Standard-Mensch angetriebenen Autos. Die Selbstparkkapazität wird
sich wohl als sehr populär erweisen.
6.
Grenzkontrollen werden abgeschafft
Auf der Höhe der Flüchtlingskrise Ende 2015 wurden bei der Einreise nach
Schweden Grenz- und Ausweiskontrollen eingeführt, um mit der Massenbewegung von
Menschen fertig zu werden und eine unkontrollierte Einreise von Flüchtlingen zu
verhindern. Schwedens temporäre Grenzkontrollen wurden zunächst in zwei separaten
6-Monatsabschnitte verlängert, bevor sie zuletzt am 11. November 2016 durch
einen kürzeren Zeitraum von drei Monaten verlängert wurden. Seit Mitte 2016
werden nur noch befristete Aufenthaltsgenehmigungen ausgestellt. Theoretisch
bedeutet das, dass die Grenzkontrollen am 11. Februar 2017 aufgehoben werden
könnten. Aber das bleibt erst noch abzuwarten.
7. Wehrpflicht
wird wieder eingeführt
Die Wehrpflicht in Schweden soll wieder eingeführt werden, um Lücken in den
Streitkräften zu stopfen. Es werden jährlich ca. 4000 Wehrdienstleistende
benötigt, um die Verteidigung des Landes sicherzustellen. Es sollen sowohl junge
Männer als auch Frauen zwischen neun und elf Monaten eingezogen werden. Ab Juli
2017 sollen alle 17-Jährigen einen Fragebogen bezüglich einer späteren Teilnahme
am schwedischen Militärdienst ausfüllen. Daraus werden dann einige tausend junge
Männer und Frauen für den Dienst an der Waffe ausgewählt, den sie dann ab Januar
2018 antreten könnten. Betroffen wären davon die Jahrgänge, die 1999 und 2000
geboren wurden.
8.
Literatur-Nobelpreisträger tritt schließlich doch noch an
Bob Dylan war die umstrittenste amerikanische Figur für die Schweden im Jahr
2016. Der Songwriter wurde der erste Musiker, der einen Nobel-Literaturpreis
bekam. Die offizielle Begründung: "für neue poetische Ausdrucksformen in der
amerikanischen Song-Tradition". Der scheue Literaturnobelpreisträger wider
Willen reagierte zuerst gar nicht und hielt sich wochenlang bedeckt. Zwei Wochen
vor der Preisverleihung gab er dann bekannt, dass er nicht zu dem traditionellen
Nobelpreis-Bankett kommen würde und man solle es akzeptieren. Bob Dylan nahm den
Literaturnobelpreis nicht persönlich entgegen. An seiner Stelle trat die
US-Punkrock-Ikone Patti Smith bei der Preisverleihung auf und sang einen der
berühmten Songs von Bob Dylan "A Hard Rain's A-Gonna Fall". Zuerst reagierte die
Jury verstimmt auf die Absage Dylans, hofft jetzt aber darauf das er bei einem
Auftritt am 1. und 2. April in Stockholm die traditionelle Nobelrede nachholen
wird, zu dem jeder Preisträger verpflichtet ist, um den Preis behalten zu
dürfen. Insider vermuten, dass er die Rede auf der Konzertbühne halten könnte, wo
er sich vermutlich wohler fühlen wird, als im Frack bei dem königlichen
Festbankett.
03.01.2017

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