Durch schwankende Nachfragen und schwierige Kreditbedingungen ziehen die
Betriebe die Notbremse, wodurch eine dunkle Wolke am Arbeitsmarkt aufzieht. Ende
letzter Woche waren 187.897 Personen beim schwedischen Arbeitsamt als arbeitslos
gemeldet. Das ist eine Zunahme um 8.682 Personen verglichen mit der Woche davor
und 22.676 mehr als in der entsprechenden Woche voriges Jahr. Eine Besserung
scheint nicht in Sicht. Die Zinsen auf zehnjährige Staatsanleihen fielen um 0,04
Punkte auf 2,40 Prozent. Zinsen auf zweijährige Staatsanleihen fielen auf 1,48
Prozent. Die schwedische Krone erreichte ihr Rekordtief von 11,02 Kronen
gegenüber dem Euro.
Quelle: SvD 30.12.2008
Nach dem gestrigen, missglückten Brandanschlag auf den
Julbock von Gävle haben es Pyromanen
heute Morgen geschafft, den Bock zum Brennen zu bringen. Die Bilder der
Web-Kamera waren zu schlecht, um die Täter zu erkennen. Damit wurde der Julbock
in Gävle zum 25. Mal in seiner 41jährigen Geschichte niedergebrannt. Der
Gävlebock kostet jedes Jahr 150.000 Kronen. Man munkelt schon, wenn der
Strohbock nicht so oft brennen würde, würde er weniger Interesse bei den
Touristen erwecken, die jedes Jahr in die Stadt kommen, um diesen 13 Meter hohen
Bock zu sehen.
Quelle: Aftonbladet 27.12.2008
Der weltberühmte Julbocken in Gävle wurde letzte Nacht Opfer eines Brandattentats. Nur das entschlossene Eingreifen eines
vorbeifahrenden Einwohners von Gävle verhinderte, dass der Bock abbrannte. Trotz
Bewachung von einer Bewachungsgesellschaft gelang es einer unbekannten Person
eines der Beine des Strohbocks anzustecken. Aber bevor sich das Feuer ausbreiten
konnte sprang ein vorbeifahrender Autofahrer über die Absperrung und griff zu
einem Feuerlöscher.
Quelle: DN 26.12.2008
Königin Silvia von Schweden ist heute 65 Jahre alt geworden. Der König nörgelte
schon monatelang über ein großes offizielles Fest herum. Doch Silvia schirmt Ihr
Privatleben konsequent vor der Öffentlichkeit ab und will nicht viel Aufhebens
um das Jubiläum machen. Ihren Geburtstag feiert sie nur im kleinen Kreis bei
einem Gourmetessen auf dem Schloss mit der Familie, Prinzessin Lilian und
Prinzessin Christina sowie Frau Magnuson mit Familie. Gleichzeitig schickt sie
ein Weihnachtsgeschenk an die Kronprinzessin: Victoria darf ihren Daniel
Westling heiraten. Niemals zuvor hatte Silvia etwas über ihre Kinder in der
Öffentlichkeit offenbart. Doch gestern, bei einem großen Interview mit der
Nachrichtenagentur TT, machte Silvia klar, dass Liebe das wichtigste im Leben
ist und man seine Kinder respektieren muss. Jeder solle den heiraten, den er
liebt. Die Königin ließ auch verlauten, dass sie sich nach Enkeln sehne.
Quelle: Expressen 23.12.2008
In der letzten Nacht kam es in Malmö zu schweren Ausschreitungen zwischen
Jugendlichen und der Polizei. Autos wurden in Brand gesteckt und die Polizei mit
Feuerwerkskörpern beschossen und Steinen beschmissen. Die brennenden Barrikaden
und nächtlichen Krawallen sind ungewohnte Bilder für Schweden.
Der Auslöser dieser Krawalle ist die Räumung eines von Jugendlichen besetzten
Kellerraums im Ausländerviertel Rosengård, der als moslemischer
Gebetsraum genutzt wurde. Anfang der Woche wurde der Raum von der Polizei
geräumt. Seitdem schwelt es in der südschwedischen Stadt Malmö. Auch in der
vergangenen Nacht eskalierte die Situation.
Ausgerechnet das liberale Schweden, das Land mit dem größten Ausländeranteil in
Skandinavien, legt besonders viel Wert auf Integration. Durch freie Wohnortswahl
entstehen immer mehr Viertel mit hohem Migrantenanteil, aber auch
Arbeitslosigkeit und Kriminalität. Unzufriedenheit und soziale Probleme sind die
Folge.
Die Proteste sind allerdings nicht nur ethnisch bedingt. Auch Autonome und
Fußballhooligans haben sich den Krawallen angeschlossen. Laut Angabe der Behörde
kämen viele gar nicht aus dem Viertel. Es sind Personen, die der Polizei schon
länger bekannt sind.
Es ist erheblicher Sachschaden entstanden, mehrere Randalierer wurden
festgenommen – so die Bilanz der Woche. Noch bleibt die schwedische
Öffentlichkeit gelassen, aber Malmö sei ein Warnsignal, schreibt die Zeitung
Expressen.
19.12.2008
Die schwedische Reichsbank schlägt dem Reichstag vor, die 50-Öremünze zum 30.
September 2010 abzuschaffen. Die Statistik der Reichsbank zeigt, dass die
50-Öre-Münze immer seltener als Zahlungsmittel benutzt wird. Laut einer
Untersuchung der Reichsbank, die in der Öffentlichkeit durchgeführt wurde, sind
zwei von drei Befragten der Meinung, dass die Münze nicht mehr notwendig ist.
Auch der Handel will die Münze abschaffen. Auch die Nachfrage nach Tausender hat
sich gemindert. Bei der noch andauernden Untersuchung, kam außerdem die Frage
auf, eventuell ein Zweikronenstück und einen Zweihundert Kronenschein
einzuführen und den Zwanzig Kronenschein gegen eine Münze zu ersetzen.
Quelle: Aftonbladet 19.12.2008
Die schwedische Regierung will Personen, deren Asylgesuch abgelehnt wurde,
schneller in ihr Heimatland abschieben. Letzten Dienstag landete ein
schwedisches Flugzeug mit zwölf Irakern in Bagdad. Das war die erste Reise mit
einem gemieteten Flugzeug von Schweden in den Irak. Nächstes Jahr soll es mehr
solcher Reisen geben. Früher wurden die Flüchtlinge mit normalen Linienmaschinen
nach Hause geschickt, doch das war sehr kompliziert für die Polizei, weil viele
Flüchtlinge sich nicht abschieben lassen wollten und Streit anfingen. Dieses
Jahr wurden in Schweden 18.000 Personen abgewiesen. Nur 5000 von ihnen fuhren
freiwillig nach Hause. Nächstes Jahr rechnet die schwedische
Einwanderungsbehörde, Migrationsverket, mit bis zu 24.000 Personen, die
ausgewiesen werden. Die meisten von ihnen werden wahrscheinlich versuchen sich
zu verstecken.
Quelle: 8Sidor 18.12.2008
Ein kräftiges Erdbeben erschütterte heute Morgen um 6:20 für fünf Sekunden ganz
Südschweden. Nach Angabe des Seismologischen Institutes in Uppsala, betrug die
Stärke 4,7 auf der Richterskala und ist damit das stärkste Beben seit 1904, als
bei einem Erdbeben mehrere Gebäude auf den Koster-Inseln bei Strömstad
einstürzten. Das Epizentrum lag in der Nähe des Flughafen Sturup bei Malmö in 18
km Tiefe. Die Ausläufer des Erdbebens waren bis Kalmar und Norddeutschland zu
spüren gewesen. Bewohner des Turning Torso berichteten, dass das Hochhaus
zitterte. Es gab keine Personen- oder Sachschäden. Die Brücken- und
Tunnelverbindung über dem Öresund wurde nicht gesperrt, soll aber auf eventuelle
Schäden überprüft werden.
Nach Meinung des schwedischen Seismologen, Reynir Bodvarsson, entstehen Erdbeben in Skandinavien dadurch, dass sich das Land nach der
letzten Eiszeit immer noch hebt und es dadurch zu Spannungsabbau kommt. Es gibt
zwischen 600 und 700 kleinere Erderschütterungen pro Jahr in Schweden. Die
meisten sind in Västergötland, um den Vänern herum und entlang der Küste von
Norrland.
16.12.2008
Der schwedische Haushaltswarenhersteller Electrolux will wegen der
Nachfrageminderung 3000 Arbeitsplätze abbauen. Dadurch will der Konzern 1,1
Milliarden Kronen einsparen. Mit dem Arbeitsplatzabbau soll noch in diesem Monat
begonnen werden.
Electrolux mit Hauptsitz in Stockholm ist in Schweden in Ljungby, Mariestad,
Motala, Nygård und Lilla Edet vertreten. Im Frühjahr mussten bereits 128
Angestellte die Fabrik in Mariestad verlassen. Im Herbst wurden 51 von den 530
Stellen in Ljungby gestrichen, wo unter anderem Waschmaschinen und
Wäschetrockner für Hotels und Restaurants hergestellt werden. Außer diesen
Maßnahmen will Electrolux seine Produktion mehr in Niedriglohnländer verlegen,
womit weitere Stellen entfallen sollen.
Quelle: SvD 15.12.2008
Beim Skilanglauf-Weltcup über 15 Kilometer in Davos holte sich heute der
Schwede, Johan Olsson, in der klassischen Technik den Titel, auf den er so viele
Jahre gewartet hatte. Der 28jährige Olsson konnte seinen Vorsprung vor dem
Deutschen, Axel Teichmann, zwischen der letzten Zwischenzeit und dem Ziel von
fünf auf 10,5 Sekunden ausbauen. Am Ziel wartete bereits die jubelnde Anna, die
früher Dahlberg hieß und im letzten Sommer Frau Olsson wurde.
Quelle: DN 13.12.2008
Die schwedische Regierung will die stark angeschlagenen Autohersteller Volvo und
Saab mit insgesamt 28 Milliarden Kronen unterstützen. Der schwedische Staat
übernimmt 20 Milliarden Kronen Kreditbürgschaften. Zusätzlich gewährt die
Regierung den Autoherstellern Notfallkredite von 5 Milliarden Kronen, die vor
allem für die Entwicklung von Umwelttechnologien eingesetzt werden sollen.
Darüber hinaus soll ein staatliches Forschungsinstitut geschaffen werden, für
das noch einmal 3 Milliarden Kronen bereitgestellt werden.
Wirtschaftsministerin Maud Olofsson betonte, dass die Übernahme eines
Autokonzerns nicht geplant sei und das Geld nicht nach Amerika abwandern darf.
Das Rettungspaket ist eine langfristige Perspektive und soll bewirken, dass es
in Schweden auch noch in 20 Jahren eine Automobilindustrie gibt. Ob die
Maßnahmen ausreichen werden, bleibt abzuwarten.
Quelle: SvD 11.12.2008
Auf Grund der anhaltenden Krise will 'Volvo Automobile' 3.400 der
insgesamt 24.000 Stellen zum Jahresende streichen. Zusätzlich will Volvo 1.215
Beratern die Zeitverträge nicht verlängern. Auch der schwedische
Kugellagerhersteller SKF (Svenska Kullagerfabriken) will weltweit 2.500
seiner 40.000 Arbeitsplätze abbauen.
Das Großhandels- und Logistikunternehmen für Informationstechnologie und
Consumer Electronics, 'GNT Sweden AB' in Väsby schrieb im letztes Jahr
tief rote Zahlen und wird geschlossen. Damit will die Muttergesellschaft in der
Schweiz‚ 'ALSO Holding AG' die Verlustquelle in Schweden eliminieren. Von
der Schließung sind ca. 110 Mitarbeiter betroffen.
Der Mobiltelefonhersteller Neonode hat heute Konkurs angemeldet. Damit wird der
Traum von einem rein schwedischen Mobiltelefon beendet. Der Grund sind gemäß
einer Pressemitteilung Finanzschwierigkeiten und fehlende Kredite. Neonode ist
vor allem durch das Handy vom Typ N2 bekannt geworden, dass kaum größer als eine
Zündholzschachtel ist.
10.12.2008
Laut Angabe des schwedischen Arbeitsamtes wird sich die Beschäftigung in
Schweden bis zum Jahr 2010 um 145.000 Personen vermindern und die
Arbeitslosigkeit auf 9 Prozent steigen. Die Arbeitslosigkeit wird vornehmend bei
Jugendlichen und im Ausland geborenen zunehmen. Im Jahr 2009 könnten insgesamt
35.000 Industriejobs und 10.000 Stellen in der Baubranche verschwinden. Auch der
private Dienstleistungssektor wird von der Rezession nicht verschont bleiben.
Das Arbeitsamt rechnet damit, dass das Bruttosozialprodukt nächstes Jahr um 1
Prozent fallen wird. Insgesamt rechnet der Prognosechef des Arbeitsamtes mit
zwei düsteren Jahren.
Quelle: SvD 09.12.2008
Der immer stärkere US-Dollar treibt die Einkaufspreise für den schwedischen
Einzelhandel immer mehr in die Höhe. Damit steigen in Schweden vor allem die
Verkaufspreise von Schuhen und Elektronikartikel. Man rechnet mit
Preiserhöhungen zwischen 10 und 30 Prozent Anfang nächsten Jahres. Die
Kleidungsbranche kann den Dollar dagegen durch die sinkenden Rohstoffpreise
kompensieren. Der Dollar stieg seit Sommer 2007 um 40 Prozent.
Quelle: SvD 08.12.2008
Der schwedische Stahlkonzern Svenskt Stål AB, kurz SSAB will insgesamt 1.300
Stellen abbauen, davon 200 Unternehmer. Das Stahlunternehmen muss aufgrund der
schlechten wirtschaftlichen Entwicklung 1 Milliarde schwedische Kronen
einsparen. SSAB ist ein weltweit führender Spezialstahlhersteller von hochfesten
Sonderstählen mit 10.000 Mitarbeitern und Produktionsstätten in Luleå, Borlänge,
Oxelösund und Finspång. Der Abbau der Arbeitsplätze soll so weit es geht über
Abfindungsverträge und Frühpensionierungen erfolgen. Nach Bekanntgabe der
Sparmaßnahmen stieg die SSAB-Aktie um 8 Prozent.
Quelle: di 08.12.2008
Schwedens Regierungschef Fredrik Reinfeldt verkündete gestern ein zusätzliches
Stimulanspaket von 8,3 Milliarden Kronen zur Ankurbelung der Wirtschaft. Für
2010 sind weitere 8,8 Milliarden Kronen bereitgestellt. Das ist das expansivste
Wirtschaftshilfsprogramm in Europa, dass die Empfehlungen der EU-Kommission
übertrifft. Die angeschlagenen Automobilkonzerne Volvo und Saab will man
zunächst nicht unterstützen, sondern abwarten was mit den amerikanischen
Muttergesellschaften Ford und GM passiert.
Lars Calmfors, der Vorsitzende des finanzpolitischen Rats, kritisiert das
Krisenpaket. Es wäre ein Schritt in die richtige Richtung, aber im Unterschied
zu anderen Ländern wie den USA und Großbritannien, die ein kraftvolles Paket
geschnürt haben, viel zu wenig. Er möchte zwischen 15 und 25 Milliarden Kronen
bereitstellen.
Quelle: SvD 06.12.2008
Heute senkte die schwedische Reichsbank ihren Leitsatz um 175 Basispunkte auf
zwei Prozent. Finanzminister Anders Burg begrüßte heute Mittag die kräftige
Zinssenkung. Gleichzeitig betonte er, dass nun die Hypothekenzinsen ebenfalls
gesenkt werden müssen. Die schwedische Krone gab in der Folge der Zinssenkung um
1,3 Prozent zum Euro nach und liegt bei 10,53 SEK/€.
Quelle: DN 04.12.2008
Auf Grund der unsicheren konjunkturellen Lage erwägt der schwer angeschlagene
US-Autobauer Ford einem Pressebericht zufolge, die schwedische Tochter Volvo zu
verkaufen. Ford versuche z. Zt. verzweifelt, an frisches Kapital zu kommen, um
die schwere Wirtschaftskrise zu überstehen. Volvo ist ein starkes globales
Warenzeichen und bekannt für sichere und umweltfreundliche Autos mit modernem
skandinavischen Design und könnte beim Verkauf das Finanzresultat von Ford
verbessern. Allerdings dürften sich derzeit kaum Käufer finden, die einen
akzeptablen Preis für Volvo bezahlen würden. Laut Berichten von Financial Times sei Volvo-Chef Stephen Odell
schon letzte Woche bei der Industrieministerin Maud Olofsson zu einem
vertraulichen Gespräch vorstellig gewesen.
01.12.2008
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