Aktuelle Nachrichten

Die schwedische Industrie läuft auf
Hochtouren weiter. Der sogenannte barometrische Indikator stieg von 111,3 im
Januar 2010 auf 113,6 im Dezember 2010. Damit liegen die Zahlen wieder in
Einklang mit den früheren Höchstständen vom letzten Herbst. Hauptsächlich haben
die Fertigungs- und Bauindustrie zu dem Aufschwung beigetragen. Anfang 2011
stieg der KI-Indikator um drei Punkte und liegt jetzt deutlich über dem
historischen Durchschnitt. Einen stärkeren Konjunkturbarometer hat es in den
letzten 15 Jahren nicht gegeben.
Die Beschäftigung wird voraussichtlich im
Jahr 2011 steigen, während die Inflation als unberechenbar beschrieben wird. Das
BIP-Wachstum betrug 5,6 Prozent im Jahr 2010 und wird mit 3,8 Prozent für dieses
Jahr geschätzt. Vor allem die Pharmazie, Elektronik- und Automobilindustrie
bauen ihre Unternehmen weiter aus. Dieser Trend wird sich voraussichtlich im
Jahr 2011 weiter fortsetzen. Der starke Aufschwung in der schwedischen
Wirtschaft ist auch in Form von Mangel an Arbeitskräften erkennbar. Der
Lehrermangel steigt genauso wie der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften und
Beamten.
Quelle: DN 27.01.2011
Die Energiepreise sind die größten wirtschaftlichen
Bedrohungen in diesem Jahr. Mehr als ein Drittel der schwedischen
Bevölkerung
ist über die zukünftigen Stromrechnungen besorgt. Nach der Stromrechnung sorgen
sich die Bürger vor allem über die steigenden Benzinpreise. Der einzige, der
etwas dagegen tun kann, ist die Regierung. Aber ihr einziger konkreter Vorschlag
ist, Vattenfall zu verkaufen. Dies aber wird zu noch weniger Kontrolle über den
davonlaufenden Marktpreis führen.
Quelle: Di 26.01.2011
Die Öresund-Brücke wurde am späten Donnerstagabend
aufgrund extremer Straßenglätte in beiden Richtungen geschlossen. Zuvor hatten
sich zwei leichte Unfälle ereignet. Der Straßenbelag wurde mit Salz behandelt
und konnte gegen Mitternacht wieder geöffnet werden. Die extreme Glätte entstand
aus der Kombination von Wind und feuchter Luft, die auf die kalte
Straßenoberfläche trafen. Es ist sehr selten, dass die Brücke gesperrt wird,
sagte ein Sprecher der Polizei von Skåne. Das passiert höchsten einige Male im
Jahr. Viele Dänen, die zum Handballspiel in Malmö waren, standen in einer langen
Schlange vor der Absperrung.
Quelle: DN 20.01.2011
Ab heute sind in Schweden 20
Wölfe zum
Abschuss freigegeben worden. Angemeldete Jäger mit einer speziellen Erlaubnis
dürften die Rudeltiere zwischen dem 15. Januar und dem 15. Februar schießen. Die
Wolfsjagd wird in Dalarna, Örebro län, Västra Götaland, Gävleborg län, Värmland, und dieses Jahr auch in
Västmanland durchgeführt. Insgesamt 6.747 Jäger haben eine Lizenz erhalten.
Da immer wieder Haus- und Zuchttiere gerissen werden, sind die Wölfe in Schweden
sehr umstritten. Während die Jagdverbände und Bewohner in Mittelschweden noch
deutlich höhere Abschussquoten verlangen, lehnen die Umwelt- und Tierschützer
die Wolfsjagd strikt ab. Man geht davon aus, dass in Schweden jedes Jahr bis zu
35 Wölfe durch Wilderer getötet werden. Bei einer Wolfszählung im Jahr 2010
stellte man fest, dass 25-27 Jungtiere geboren wurden. Die schwedische
Umweltbehörde will die Wolfspopulation in Schweden bei ca. 210 Tieren begrenzen.
Um die Inzuchtfolgen zu vermindern, sollen dieses Jahr bis zu 20 Wölfe aus
anderen Ländern zugeführt werden.
Die Proteste gegen die Jagd sind noch
intensiver als im Vorjahr.
Wolf-Aktivisten haben damit gedroht in den Wald zu gehen um die Jagd zu
sabotieren. Im Internet zeigen sie provokante Bilder mit Masken und Gewehren
neben einem erschossenen und blutigen Jäger. Die Polizei in Dalarna nimmt die
Drohung ernst und hat ihre Bereitschaft verstärkt. Es ist immer ein Risiko,
währen der Jagd in den Wald zu gehen. Die Verantwortung bleibt natürlich bei
jedem Einzelnen. Querschläger und Fehlschüsse können gefährlich sein.
Der schwedische Verein für Raubtiere
appelliert in einem Brief an Umweltminister Andreas Carlgren, die Jagd auf die
Wölfe nicht zu erlauben. Bisher haben 18.580 Personen die Petition des Vereins
gegen die Jagd unterzeichnet.
Doch alle,
die so laut nach einem totalem Schutz für den Wolf aufschreien, müssen sich auch
nicht mit den konkreten Gefahren auseinandersetzen.
Heute Morgen um 7:40 Uhr, genau eine Stunde
vor Sonnenaufgang, begann die Jagd. Kurz vor sieben Uhr morgens begann es
reichlich zu schneien. Das ist das Schlimmste für die Wölfe und das Beste für
die Jäger, weil man die Spuren im frischen Schnee gut verfolgen kann und die
Jäger so
einen guten Überblick bekommen. Um 10:05 Uhr berichtete die Provinzialregierung
in Dalarna bereits den Abschuss eines männlichen Wolfes und kurz nach Mittag,
dass die Quote von sechs getöteten Wölfen in Dalarna erreicht ist und drei
weitere Tiere in anderen Landkreisen geschossen wurden.
Den Wölfen ist während der Jagd sehr
bewusst, dass sie verfolgt werden. Sie bewegen sich im Gelände hin und her und
vermeiden Freiflächen. Sie bewegen sich langsam und kontrolliert und beobachten
alles sehr aufmerksam.
Hunde sind bei der
Wolfsjagd nie dabei, es sei denn, ein angeschossenes Tier muss verfolgt werden.
Das Risiko, dass die Wölfe die Hunde angreifen ist zu groß. Einige Tierschützer
sabotierten in Dalarna die Jäger durch Abschießen von Signalpatronen.
Um zu verhindern, dass zu viele Wölfe
geschossen werden, muss der Jäger den Abschuss eines Tieres sofort der
entsprechenden Provinzialregierung per SMS melden, die daraufhin die Nachricht
umgehend an alle Jäger per SMS weiterleitet. Darüber hinaus sind alle Jagdleiter
mindestens einmal pro Stunde mit der Provinzialregierung in Verbindung.
Bei der Wolfsjagd darf der Schütze das Fell in der Regel
behalten. Die Haut wird durch einen geraden Schnitt vom Kinn hinunter zum
Schwanz und je einem Schnitt an den Beinen aufgeschnitten und dann abgezogen.
Die Haut wird dann gegerbt und gereinigt und mit einem Mikrochip versehen. Der
Chip ist bei der Polizei registriert und
ist der Beweis dafür, dass der Wolf rechtmäßig geschossen wurde. Nach dem der
Wolf gehäutet wurde, wird der Körper mit dem Schädel eingefroren, verpackt und
zu Forschungszwecken an die veterinärmedizinische Anstalt in Uppsala geschickt.
15.01.2011
Die schwedische TV-Moderatorin, Josefin
Crafoord, wurde gestern Nacht auf dem Heimweg mit ihrem Auto von einer
Polizeistreife wegen Trunkenheit am Steuer ergriffen. Der Alkoholtest auf der
Polizeiwache ergab 0,34 Promille. Nach Aussage der
Polizei erhält sie eine
Geldstrafe und ihr Führerschein wird für 3 Monate eingezogen. Der Grenzwert
liegt in Schweden bei 0,2 Promille, der für schwere Trunkenheit am Steuer bei 1
Promille.
Josefin Crafoord ist seit 2007 Gastgeber des täglichen Morgen-Programms "VAKNA!"
(Erwachet) auf Kanal 5. Die geborene Leffler war früher mit dem Komponisten
Wille Crafoord verheiratet und behielt nach der Scheidung den Nachnamen.
Quelle: Aftonbladet
13.01.2011
Der ehemalige schwedische Nationaltorwart
Magnus Hedman wurde vom Stockholmer Oberlandesgericht wegen Sex gegen Bezahlung
mit einer Prostituierten zu einer Geldstrafe von 50 Tagessätzen á 50 Kronen
verurteilt. Zuvor wurde er am 24. September 2010 von einem Stockholmer
Bezirksgericht wegen Inanspruchnahme sexueller Dienstleistungen freigesprochen.
Das Gericht fand damals keinen Beweis, dass Hedman die Prostituierte bezahlt
hat. Die Staatsanwältin sah das jedoch anders und ging in Berufung. Im selben
Fall wurde der Fußballstar Dulé Johnson vom
AIK zu einer Geldstrafe von 70 Tagessätzen á 500 Kronen verurteilt. Das
Berufungsgericht ist davon überzeugt, dass die beiden Athleten Sex gegen
Bezahlung hatten, obwohl sie es leugnen. In Schweden ist es verboten Sex zu
kaufen.
Quelle Aftonbladet
10.01.2011
Im Schloss Kalmar wurde eine ältere Frau
nach dem Silvestergottesdienst versehentlich eingeschlossen. Nach zwei Tagen
schloss der Hausmeister des Renaissance-Palastes aus dem 12. Jahrhundert die
Tore wieder auf und fand die Frau mit noch schwachen Lebenszeichen. Aber die
Körpertemperatur der psychisch labilen Frau war auf 19 Grad gefallen und sie
starb kurz darauf. Nach Angaben der Polizei gab es einen Notausgang hinter den
Toiletten, den die Frau jedoch nicht gefunden hat.
Quelle: Aftonbladet 02.01.2011
Ein neues Jahr und viele neue Gesetze. Hier
einige Beispiele der wichtigsten Änderungen ab Januar 2011.
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Das Konsumentenkreditgesetz gibt Kunden
die Möglichkeit, ein Darlehen innerhalb von 14 Tagen rückgängig zu machen.
Außerdem wird für Kredite mit einer Laufzeit von mehr als drei Monaten immer
der effektive Jahreszins für die Kosten angegeben.
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Die
Einlagensicherungen bei den Banken werden von 500.000 auf 100.000 SEK
erhöht. Die Garantie gilt pro Einleger und Bank. Der Euro wird mit dem Kurs
an dem Tag, an dem die Entschädigung berechtigt ist, in SEK umgewandelt.
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Es gibt neue
Maßstäbe für die Mieten in Mehrfamilienhäusern. Vor allem wird auch ein
Schutz gegen zu rasche und erhebliche Mietsteigerungen eingeführt.
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Die
Urkundensteuer beim Immobilienkauf
wird für Unternehmen und juristische Personen von 3% auf 4,25% angehoben.
Demnach wird für ein Grundstück von 500.000 SEK eine Urkundensteuer
(Stempelsteuer) von 21.250 Kronen berechnet. Der niedrigere Steuersatz für
Stiftungen, Vereine und Wohnbaugenossenschaften bleibt unverändert.
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Eltern, deren
Kind vor dem 18. Lebensjahr stirbt, erhalten 10 Tage bezahlte Freistellung
von der Arbeit.
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Es gibt eine
Reihe von Veränderungen bei den Energiesteuern seit Ende des letzten Jahres.
Unter anderem erhöht sich die Kohlendioxid-Steuer auf Heizöl in der
Landwirtschaft,
Forstwirtschaft und Aquakultur sowie in der Industrie. In einigen anderen
Bereichen wird dieser Steuer gesenkt. Die Energiesteuer für Flüssiggas,
Erdgas, Kohle und Koks wird erhöht. Die Energiesteuer auf Diesel wird um 20
Cent pro Liter angehoben. Die Kohlendioxyd basierte Kfz-Steuer erhöht sich
um 15-20 Kronen pro Gramm Kohlendioxidausstoß.
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Die Steuern auf
verschiedene Tabakwaren werden erhöht. Eine genaue Aufschlüsselung ist
schwer zu durchschauen.
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Die Filmzensur
für Erwachsene wird abgeschafft und das Statens Biografbyrå
geschlossen. Aber die Altersgrenzen in den verschiedenen Filmen bleiben
weiterhin bestehen. Die neue Agentur, Statens medieråd, soll sich
darum in Zukunft kümmern. Es wird auch daran gearbeitet, Kinder und
Jugendliche als Mediennutzer besser vor schädlichen Einflüssen zu schützen.
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Die Regeln für
Waffenschränke werden verschärft und strengere Anforderungen an die
Schlösser der Schränke gestellt. Dabei kann es oft billiger sein, einen
neuen genehmigten Waffenschrank zu kaufen, als die alten Schlösser zu
ersetzen.
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Die
Reichstagswahl, die Landkreiswahlen
und die Kommunalwahlen finden ab 2014 am zweiten Sonntag im September statt.
Bis 2010 war es der dritte Sonntag im September.
Quelle: E24 01.01.2011
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