Aktuelle Nachrichten

Bereits in diesem Sommer kann jeder in Finnland, einen zusätzlichen
Führerschein als App im Handy bekommen. Ein Test mit über tausend Nutzern ist
bereits mit guten Ergebnissen abgeschlossen worden. Auch das schwedische
Verkehrsamt prüft derzeit die Möglichkeit, in Schweden digitale Führerscheine
einzuführen. Nach Angaben des Zentralamts für Transportwesen ist es jedoch noch
ein langer Weg, um die herkömmlichen Führerscheine vollständig durch digitale
zu ersetzen.
28.05.2018
Heute fahren täglich über 20.000 Pendlern über die
Öresundbrücke. Zum einen sind es die
Schweden, die durch die hohen Löhne nach Dänemark gelockt werden, zum anderen
sind es Dänen, die durch die niedrigeren Wohnungspreise nach Schweden gelockt
werden, aber ihre Arbeit in Kopenhagen behalten. Bis zum Jahr 2025 soll die
Anzahl der Pendler über die Öresund-Brücke auf 40.000 pro Tag ansteigen. Die
Bruttolöhne sind in Dänemark 40-50 Prozent höher als in Schweden. Auch wenn man
in Dänemark etwas mehr Steuern bezahlt und die Brückenmaut abzieht, bleibt
trotzdem viel Geld extra. Die Absicht, Malmö und Kopenhagen mit der
Öresundbrücke zu einer großen Wirtschaftsregion zusammenzubinden, ist gelungen.
In den ersten Jahren nach der Brückeneinweihung wurden die Barrieren in Form
von verschiedenen Steuerregeln, Sozialversicherungen und anderes mehr, die die
Integration über den Sund behinderten, kritisiert. Inzwischen wurden diese
Barrieren von beiden Staaten verringert. Heute steht eine gemeinsame Währung
auf Platz eins in der Wunschliste. Auf dem zweiten Platz steht eine gemeinsame
Post- und Telefonverwaltung für den Norden, denn es ist schon bemerkenswert,
dass ein Brief 30 km über den Öresund doppelt so teuer ist als 2000 Kilometer
bis nach Kiruna.
26.05.2018
Seit heute hat Schweden ein schärferes Gesetz gegen mutmaßliche
Sexualstraftäter. Der Riksdag hat heute den Vorschlag der Regierung für eine
Zustimmung unterstützt und das "Samtyckeslagen" (Einwilligungsgesetz)
wurde vom Parlament abgesegnet, das im Juli in Kraft treten soll.
Das Grundprinzip des Gesetzes ist, dass Sex freiwillig sein sollte und wenn es
nicht freiwillig ist, ist es illegal. Unter dem Gesetz ist es verboten, Sex mit
jemandem zu haben, der nicht ausdrücklich "Ja" gesagt hat oder aktiv zeigt, dass
er teilnehmen möchte. Es ist nicht länger erforderlich, dass der Täter Gewalt
anwendet oder die besonders verletzliche Situation des Opfers ausgenutzt hat.
Die Gesetzesänderung soll dazu beitragen, dass mehr Übergriffe als
Vergewaltigung angesehen werden. Also auch Fälle, wo kein Nein vom Opfer
vorliegt, die Handlung aber dennoch als unfreiwillig angesehen wird. Der
schwedische Ministerpräsident Stefan Löfven bezeichnete die Gesetzesinitiative
als "historische Reform". "Die Botschaft ist einfach. Du musst dich bei der
Person, mit der du Sex haben willst, erkundigen, ob sie Sex haben will", sagte
er.
In Zukunft soll es neben der bereits bestehenden "weniger groben Vergewaltigung"
die "unachtsame Vergewaltigung" und den "unachtsamen sexuellen Übergriff" geben.
Sie sollen mit Gefängnisstrafen von höchstens vier Jahren geahndet werden. Die
Minimalstrafe für eine "grobe Vergewaltigung" und "grobe Vergewaltigung von
Kindern" wird von vier auf fünf Jahre erhöht.
Im Falle einer Anzeige liegt die Beweislast auch nach Verabschiedung des
Einwilligungsgesetzes weiter beim Kläger. Der Gesetzentwurf wurde von
verschiedenen Quellen kritisiert, weil er zu unklar sei.
23.05.2018
PayPal wird den schwedischen Mobile-Payment-Anbieter iZettle für 2,2 Milliarden
US-Dollar kaufen. Mit dem Chip-Kartenleser von iZettle können kleinere
Unternehmen zu jeder Zeit und an jedem Ort Kartenzahlungen anzunehmen. In der
heutigen digitalen Welt wollen die Verbraucher kaufen können wann, wo und wie
sie wollen. Die iZettle-Plattform für Action-Retail-Transaktionen wird laut
PayPal von fast einer halben Million Händlern genutzt. Das in den USA ansässige
Unternehmen PayPal, eine Tochter von eBay, will mit seiner bislang größten
Akquisition seine Plattform für die Abwicklung von Zahlungstransaktionen in
kleinen Unternehmen, insbesondere in Europa und Lateinamerika stärken. Durch die
Verschmelzung von iZettle und PayPal werden die gemeinsame Werte und Kultur mit
komplementären Produktangeboten und -regionen kombiniert. Der Kauf von iZettle
wird die Reichweite von PayPal auf Filialen in Brasilien, Dänemark, Finnland,
Frankreich, Deutschland, Italien, Mexiko, den Niederlanden, Norwegen, Spanien
und Schweden erweitern.
Das in Stockholm ansässige Start-up-Unternehmen, das 2010 gegründet wurde, wird
dieses Jahr voraussichtlich Transaktionen im Wert von etwa 6 Milliarden
US-Dollar abwickeln. Nach Abschluss der Übernahme wird der Mitbegründer Jacob de
Geer weiterhin die Verantwortung für iZettle übernehmen und an den Chief
Operating Officer von PayPal, Bill Ready, berichten.
18.05.2018
Seit 2016 dürfen schwedische Ärzte Patienten per Webcam und Smartphone
behandeln. Seitdem wächst die Branche der Telemedizin explosionsartig. Die
Kosten werden wie bei jeder gewöhnlichen Arztpraxis auch über die zentrale
schwedische Einheitskrankenversicherung staatlich abgerechnet. In ländlichen
Gebieten fördert der Staat sogar jede Behandlung mit 1000 bis 1800 Kronen.
Allerdings ist es fraglich, ob die staatlichen Auszahlungen an die Netzärzte so
bleibt, denn diese benötigen keine Wartezimmer und Sprechstundenangestellte und
haben dadurch deutlich niedrigere Betriebskosten.
15.05.2018
In den letzten beiden Jahren haben viele Einwanderer die schwedische
Staatsbürgerschaft erhalten. Bis 2017 wurden 68.889 Menschen aus mehr als 160
Ländern zu neuen schwedischen Staatsbürgern, was einem Anstieg von 14 Prozent
gegenüber dem bisherigen Rekordwert von 2016 entspricht. Ein Großteil dieses
Anstiegs ist auf die jüngsten Einwanderungswellen aus Syrien zurückzuführen. Die
syrischen Bürger waren mit 8.635 Personen die größte Gruppe, was fast doppelt so
viel ist wie im Jahr zuvor. Ende 2017 waren 1.064.041 im Ausland geborene
schwedische Staatsbürger in Schweden registriert. Die größten Gruppen, die im
Laufe des Jahres zur schwedischen Staatsbürgerschaft wechselten, waren ehemalige
Bürger aus Syrien und Somalia.
13.05.2018
Die schwedische Währung wird in den
letzten Wochen auf historisch schwachen Niveaus gehandelt und Experten zufolge
wird in naher Zukunft keine klare Wende erwartet. In den vergangenen fünf
Jahren ist die schwedische Krone gegenüber dem Euro um 24 Prozent eingebrochen.
Allein in diesem Jahr beträgt der Rückgang 9 Prozent, gegenüber dem Dollar sind
es sogar 13 Prozent. Mit Ausnahme von der Finanzkrise ist die schwedische Krone
auf dem schwächsten Niveau seit fast hundert Jahren. Mit gut 10,60 SEK
gegenüber dem Euro handelt die Krone seit der Finanzkrise 2009 auf dem
schwächsten Niveau.
Die Gründe für die schwache Krone sind mehrere. Zum einen drohen
Handelshemmnisse gegenüber einer kleinen offenen Volkswirtschaft wie Schweden
stärker zu werden, zum anderen ist die Situation auf dem schwedischen
Wohnungsmarkt unsicher und drittens ist auch die ultraleichte Geldpolitik der
Riksbank, die auf eine Erhöhung der Inflation abzielt, dafür verantwortlich.
Darüber hinaus wird die Krone in den Frühlingsmonaten oft schwach, zum Teil
weil die Dividenden einiger börsennotierter Unternehmen im Ausland investiert
werden.
Im Moment ist es wahrscheinlich, dass die Krone in naher Zukunft auf einem
schwachen Niveau bleibt, weil es nur wenige Dinge gibt, die sie unterstützen.
Kurzfristig erwarten sowohl Nordea als auch Swedbank, dass sich die Krone etwas
verstärken wird, auch wenn sie historisch gesehen schwach bleibt. Die Swedbank
geht davon aus, dass die Krone zum Jahresende bei etwa 10,10 je Euro notieren
wird, während Nordea im Dezember 2018 von etwa 10 Kronen pro Euro ausgeht. Der
Durchschnitt der letzten zehn Jahre hat einen Umrechnungskurs von 9,40
gegenüber dem Euro.
Exportunternehmen, die Kosten in SEK und Einnahmen in Fremdwährung haben, wie
Forstunternehmen und Zellstoffproduzenten, sind mit der schwachen Krone
überwiegend zufrieden. Für Unternehmen, die Kosten in Dollar und Euro haben,
ist es jedoch schlimmer. Und das schwedische Volk zahlt den Preis, weil das
Einkaufen in Schweden und der Urlaub im Ausland teurer werden. Darüber hinaus
wird Schweden für Investoren zu einem weniger attraktiven Land, in das
investiert werden kann, wenn der Wert der Krone stetig sinkt.
07.05.2018
Gestern Morgen gab die Svenska Akademien bekannt, dass in diesem Jahr wegen den
Korruptions- und Missbrauchsvorwürfen kein
Nobelpreis in Literatur vergeben wird, dafür soll es im kommenden Jahr zwei
Preisträger geben. Aus Respekt vor bisherigen und künftigen Preisträgern will
die Institution glaubwürdig bleiben und nun erst einmal wieder Vertrauen
gewinnen und zu einer sinnvollen und regelmäßigen Arbeit zurückfinden. Dies ist
das erste Mal seit dem Zweiten Weltkrieg, dass die Schwedische Akademie die
Vergabe des Literaturnobelpreises aussetzt. In Schweden wird der Fall von der
Öffentlichkeit als eine nationale Blamage angesehen.
05.05.2018
Im Jahr 1978 wurde in Stockholm die erste schwedische Meisterschaft im
Austernöffnen organisiert. Seither wird es jährlich durchgeführt. Köche aus
ganz Skandinavien sehen bei diesem Wettbewerb zu, bei dem es darum geht, die
Austern am schnellsten zu öffnen. Bei der schwedischen Meisterschaft fährt der
Gewinner zur Weltmeisterschaft nach Irland, um die schwedischen Farben zu
verteidigen. Die schwedische Meisterschaft im Austernöffnen wird in
verschiedenen Städten wie Stockholm,
Göteborg,
Malmö und Grebbestad organisiert.
Schweden ist eine erfolgreiche Nation beim Öffnen der Austern und hat den
WM-Titel bereits fünf Mal erobert. Um bei den schwedischen Meisterschaften
teilnehmen zu können, sollte man in der Lage sein, 30 Austern in weniger als
fünf Minuten zu öffnen. Am 5. Mai 2018 findet die Nordische Meisterschaft im
Austernöffnen (Nordiska
Mästerskapet i ostronöppning) in Grebbestad statt. Der Wettbewerb
beginnt um 12:00 Uhr und dauert voraussichtlich bis 19:00 Uhr.
04.05.2018
Zwischen dem 1. Februar und dem 30. April 2018 galt in Schweden eine temporäre
Waffenamnestie. Während dieser Zeit konnten alle Bürger illegale Schusswaffen
und Munition anonym bei der Polizei abgeben, ohne eine Strafe befürchten zu
müssen. Die Amnesty beinhaltete keine Sprengstoffe, da die Polizei diese aus
Sicherheitsgründen nicht annehmen konnte.
Die tödliche Gewalt mit Schusswaffen nimmt in Schweden weiter zu, ebenso wie
die Zahl der geschmuggelten illegalen Waffen. Die Reduzierung illegaler
Waffenbestände ist eine wichtige Maßnahme gegen den Einsatz von Waffen in
kriminellen Zusammenhängen.
Die diesjährige Waffenamnestie war die vierte seit 1993. Diesesmal wurden
knapp 10.000 Gewehre, Pistolen und Revolver von der Polizei eingesammelt.
Bei letzten Amnestie im Jahr 2013 waren es noch 13.000 Waffen. Besonders bemerkenswert ist, dass sogar eine Maschinenpistole abgegeben wurde,
die normalerweise nur vom Militär benutzt wird.
01.05.2018

Aktuelle Nachrichten
Archiv:
2005,
2006,
2007,
2008,
2009,
2010,
2011,
2012,
2013,
2014,
2015,
2016,
2017,
2018,
2019,
2020,
2021
|