Graf Baltzar von Platen wurde am 29. Mai 1766 in Dornhof bei Schaprode auf Rügen
geboren. Er stammte aus einer
alten Rügener Adelsfamilie und war der Sohn des einzigen
einheimischen
Generalgouverneurs von Schwedisch-Pommern, Philip Julius Bernhard von Platen, schon früh auf die militärische
Laufbahn gebracht worden und kam 1779 auf die Kadettenschule in Karlskrona. Im
Auftrag des schwedischen Staates war Baltazar von Platen in verschiedenen
Missionen unterwegs, bis er 1788 im
schwedisch-russischen Krieg in russische Kriegsgefangenschaft geriet. Nach
seiner Freilassung mit dem
Frieden von Värälä 1790 zog er sich auf ein schwedisches Gut zurück,
wo er eine mustergültige Landwirtschaft betrieb.
1801 wurde er in den Vorstand der Trollhätte-Kanal-Gesellschaft gewählt. Diese
1779 fertig gestellte Wasserstraße verband Schwedens Westküste und Göteborg mit
dem Vänersee. Skizzen vom Erbauer des Kanals ließen ihn die wirtschaftliche und
strategische Bedeutung einer Weiterführung dieses Kanals zur Ostsee erkennen.
Auf eigene Kosten führte von Platen Geländeerkundungen durch, die er 1806 in
einer Druckschrift darlegte. Daraufhin übertrug ihm Gustav IV. Adolf 1808 die
Leitung für den Bau des Göta-Kanals, den er trotz vieler Verzögerungen und
Widerstände durchführte. Insgesamt 190,5 km lang hat der Kanal die zu der Zeit
enorme Summe von neun Millionen Reichstaler gekostet, doch seine wirtschaftliche
Bedeutung war mehr als ein halbes Jahrhundert völlig unbestritten, da die
schwedischen Schiffe nicht mehr durch den von Dänemark beherrschten Öresund
fahren und Zoll an Dänemark zahlen mussten.
Seit 1827 war Baltzar von Platen schwedischer Oberstatthalter von Norwegen bis
er am 17.12.1829 in der norwegischen Hauptstadt Christiana (heute Oslo) starb. Die
Vollendung "seines" Kanals im Jahr 1832 erlebte Baltzar von
Platen zwar nicht mehr, ruht aber seit seinem Tode in Motala direkt am Ufer des Göta-Kanals.
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