Das letzte schwedische Fest im Sommer ist
die "kräftpremiär" (Krebspremiere) - die dazugehörige Veranstaltung wird
"kräftskiva" genannt. Zu Beginn der Krebsfangsaison, am
2. Donnerstag im August, findet in Schweden ein großes Krebsessen
statt. Ganz Schweden nimmt an der alten Tradition der Krebsgelage
teil. In dieser Zeit sind auch die Zeitungen voller Tipps, welche
Krebse in diesem Jahr besonders gut und günstig sind. Man lädt Gäste auf die Veranda oder in den Garten, schmückt das
halbe Land mit Laternchen und Girlanden und serviert ein köstliches
Abendessen: die Krebse in Dill mit Brot und Aioli oder Joghurtsoße, Kartoffeln und
Knäckebrot.
Nirgends ist der Flusskrebs so begehrt wie in Schweden.
Dieser Kult ist zum Teil gastronomisch bedingt: Der schwedische
"Edelkrebs" ist seinen Verwandten in anderen Ländern weit überlegen.
Früher wimmelte es in den schwedischen Seen von diesem
"schwarzen Gold", dass in die Luxusrestaurants von Paris, London und
Berlin exportiert wurde, und dann war der Flusskrebs plötzlich von
Ausrottung bedroht. Als sich das Krebs essende schwedische Bürgertum - denn das
gewöhnliche Volk aß so ein Zeug nicht - gezwungen sah, bis zum
Spätsommer auf die leckeren Schalentiere zu verzichten, lag es auf der
Hand, deren Rückkehr auf die Speisekarte zu zelebrieren und damit war
das "Krebs-Festessen" (kräftskiva) geboren.
Es ist nicht leicht, Krebse auf schwedische Art zu essen, doch kann
die Teilnahme an einem Flusskrebsfest den Mythos von der "schwedischen
Steifheit" in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen. Das
Wichtigste am Krebs-Essen ist eigentlich der Schnaps dazu. Und es wird
viel davon getrunken, vor jedem Krebs halt. Daher ist das Krebs-Essen
im August eigentlich auch so beliebt. Da die Schweden ja sehr
schüchtern sind, brauchen sie einen Anlass, um zu trinken. Deshalb
gibt es das Krebs-Essen. Die Krebse sind eigentlich überhaupt nicht
wichtig. Es wird behauptet, dass das Krebs-Essen der Anlass ist, um
sich zu betrinken, ohne sich dafür schämen zu müssen.
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